Aus Neugierde Tierliebe bin ich heute, mit einer Kamera bewaffnet in die alte Schnapsbrennerei geschlichen, um zu schauen, wie es unseren vier Falken-Babies geht. Es ging ihnen gut – bis ich kam.
Als ich vorsichtig in die Vogelkiste kuckte, passierte im wahrsten Sinne des Wortes der Vor-Fall. Es gibt nun zwei Möglichkeiten, die alles erklären. Ich tendiere übrigens zu Version eins.
- Entweder die Falken-Mama hat eine Dose Red Bull gefangen und diese ihrer Brut eingeflößt.
- Oder mein Gesicht sah wahnsinnig erschreckend aus, als mir beim süßen Anblick der quietschenden Schreihälse das Herz aufging.
Die Wirkung war die Gleiche. Ein kleiner Falko stürzte ab. Er segelte direkt in das Revier von Charly, dem einzahnigen Kater, in das Jagdgebiet eines Marders und die Brutgegend einer schimpfenden Amsel.
Das Ende der Geschichte?
Ich hab die Tierrettung angerufen, mir die Nummer vom Jagdverein geben lassen und im Internet alles über Turmfalken erfahren.
Zwei Stunden später klingelte es Sturm an unserer Tür. Es waren unsere lieben Nachbarn. Sie haben den Überflieger mit verbundenen Augen wieder zurück in die Vogelkiste gesetzt. Natürlich haben sie alles beobachtet.
Ich hätte mir in dem Moment vor Scham Erleichterung am liebsten auch meine Augen verbunden. Doch ich habe etwas daraus gelernt. Schau nett, wenn du in ein Vogelnest kuckst.