Bleivergiftung

bleistiftKürzlich wollte ich mir eine wichtige Notiz aufschreiben, doch alles was ich fand, war nur ein abgekauter Bleistift. Bleistifte kratzen!

Auch die Härtegrade 3-7B oder 6-9H erinnern mich eher an Schulklassen, als dass sie für mich einen Sinn ergeben. Trotzdem versuchte ich, meinen klaren Gedanken geradlinig zu Papier zu bringen.

Ich bin eher der Typ Mensch, der es mag, wenn das Leben und somit auch das Schreiben, geschmeidig verlaufen. Krakelnd und hakelnd kritzelte ich also vor mich hin. Meine Idee schien zu schwinden, wie die Graphit-Mine des Holzgriffels. Beim Nachdenken knirschte es dumpf zwischen meinen Zähnen, als ich geistesabwesend auf ihm herumkaute. Bitter wurde ich in die Realität zurückgerissen. Bleistifte schmecken nicht!

Und am Schluss musste ich ihn auch noch spitzen. Kaum hatte ich eine nahezu perfekte Spitze zurechtgedreht, brach sie ab – mit ihr mein Glaube an eine unkomplizierte Welt.

Im Rausch meiner Bleivergiftung wollte ich wutentbrannt alles wegradieren. Dieser vermeintliche Ausbesserungs-Vorteil von Bleistiften ist nur ein Trugschluss. Alles was blieb, war eine verschmierte, abgerubbelte Papierwüste. Ein kleines Bleistiftlagerfeuer hätte ich darauf sehr schön gefunden.

Mars, Castell, Stabilo, Alaska und wie ihr alle heißt: „Verzeiht mir, doch ich tippe lieber.“

Ein Gedanke zu „Bleivergiftung“

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